chance7: zurück zum artenreichen Grünland in Windeck
Die lokale Lebensraum- und Artenvielfalt fördern – das ist ein Ziel des Naturschutzprojektes des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises, chance7. Diese neuen Lebensräume mit einander zu verbinden, soll ebenfalls erreicht werden.
Rhein-Sieg-Kreis (db) – Die lokale Lebensraum- und Artenvielfalt fördern – das ist ein Ziel des Naturschutzprojektes des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises, chance7. Diese neuen Lebensräume mit einander zu verbinden, soll ebenfalls erreicht werden.
5 der insgesamt 10 Jahre des bundesgeförderten Projektes sind inzwischen vorbei und das chance7-Projektteam zieht eine positive Zwischenbilanz.
V.l.n.r.: Dr. Dieter Steinwarz von der Biologischen Station des Rhein-Sieg-Kreises, Dr. Christoph Rothenwöhrer, fachlicher Projektleiter chance7 und Galloway-Rinderhalter Jan Joest. (Foto: Rhein-Sieg-Kreis)“Der Großteil unserer Projekte ist für Spaziergängerinnen und Spaziergänger tatsächlich erlebbar”, so Dr. Christoph Rothenwöhrer, fachlicher Projektleiter von chance7. “An vielen Stellen verändern die Maßnahmen das Landschaftsbild im positiven Sinn und steigern den Erholungswert für die Menschen in der Region.”
Damit die Maßnahmen auch dauerhaft wirken, versucht chance7, möglichst viele Flächen zu kaufen, langfristig zu pachten oder über vertragliche Vereinbarungen zu sichern. Dies ist dem Naturschutzprojekt bislang für insgesamt 420 Hektar gelungen. Auf dem Großteil dieser Flächen wurden auch bereits Maßnahmen umgesetzt.
chance7-Projektteam zieht eine positive Zwischenbilanz
Im Bereich der alten Siegschleife bei Windeck-Dreisel liegt der Fokus darauf, einige Flächen wieder in artenreiches Grünland umzuwandeln. Die Gegend ist seit jeher durch eine kleinparzellierte Landwirtschaft mit Hecken, Obstwiesen und artenreichen Weiden geprägt. “In der Vergangenheit wurden die Talauen jedoch stellenweise mit Fichten aufgeforstet”, so Dr. Christoph Rothenwöhrer. “Da dies aus ökologischer Sicht wenig sinnvoll ist, kaufte chance7 einige Flächen auf und wandelte Fichtenparzellen wieder in Grünland um.”

Heute weiden dort Rinder – in Zukunft möglicherweise zusammen mit Dülmener Wildpferden. Hier hat das Naturschutzprojekt des Rhein-Sieg-Kreises mit Landwirt Jan Joest einen lokalen und kompetenten Partner gefunden. Er bewirtschaftet die Flächen und auf einigen von ihnen weiden seine genügsamen und robusten Galloway Rinder. Andere Bereiche nutzt der Landwirt, um Heu zu gewinnen. Die Biologische Station Rhein-Sieg pflegt benachbarte Flächen mit einer Schafherde. Auf diese Weise entsteht in dem Gebiet eine große Struktur- und Artenvielfalt. Das ist mit ein Grund dafür, dass die stark gefährdete Schmetterlingsart des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings dort noch beheimatet ist.
Chance7 ist Bestandteil des Bundesförderprogramms “chance.natur” des Bundesamtes für Naturschutz. Dessen Ziel ist es, herausragende Bereiche des Naturerbes in Deutschland durch gezielte Maßnahmen langfristig zu erhalten und zu entwickeln. Im Rhein-Sieg-Kreis und in der Bundesstadt Bonn werden seit 2015 bis voraussichtlich 2025 auf rund 11.300 Hektar Fläche zwischen dem Siebengebirge und der oberen Sieg vor allem Weinbergsbrachen, Obstwiesen, extensiv genutztes Grünland, Heide und Feuchtwiesen sowie der Waldumbau und die natürliche Waldentwicklung gefördert. Dazu gibt es spezielle Förderangebote an die Bewirtschafter oder Eigentümer der Flächen. Weiterhin ist der Rhein-Sieg-Kreis interessiert am Ankauf der für den Naturschutz wichtigen Flächen, aber auch von geeigneten Tauschflächen. Die Teilnahme am Programm ist freiwillig.
Weitere Infos erhalten Sie unter www.chance7.org